Projekte

Teilhabeprojekt: "Atempause von der Krankheit"

atempause

Eine fünftägige Reise mit Klientinnen und Klienten des ambulant betreuten Einzelwohnens. 

Seit 2011 bietet das Betreute Einzelwohnen (BEW) des Evang. Diakonievereins Starnberg e.V. für psychisch kranke Menschen jährlich eine fünftägige Reise für interessierte KlientInnen an. 

Bislang nahmen jeweils zwölf bis fünfzehn unserer KlientInnen teil und wurden von vier SozialpädagogInnen betreut. Unsere Reiseziele waren z.B. Gardasee, Dresden, Berchtesgaden, Bodensee oder Schwarzwald.

 

Die Idee zur Atempause entstand aus dem Wissen heraus, dass für den überwiegenden Teil unserer KlientInnen eine Reise aufgrund psychischer Belastung und/oder finanziellen Mitteln nicht zu bewerkstelligen ist. 

 

Erfahrungsgemäß hinterlässt so eine Reise für unsere KlientInnen eine intensive innere Erfahrung und eine Vielzahl an positiven Effekten, die sonst in intensiven Einzelsettings in der Form nicht erreicht werden können

Zielgruppen:

Psychisch erkrankte Menschen im Landkreis Starnberg, die von den MitarbeiterInnen des ambulant betreuten Einzelwohnens begleitet werden.

 

Unsere KlientInnen leiden an psychischen Erkrankungen, wie Psychosen, affektiven Störungen (z.B. Depressionen), Angst- oder Zwangsstörungen, Borderline- und anderen Persönlichkeitsstörungen. Dies beinhaltet Beeinträchtigungen des kognitiven, emotionalen und sozialen Bereichs und wirkt sich auf das gesamte Leben aus.

 

Alltägliche Anforderungen können zu großen Herausforderungen werden. Die Veränderung der Wahrnehmung, des Denkens und/oder des Erlebens und der Verlust oder die Verminderung von Fähigkeiten und Belastbarkeit führt in vielen Fällen zu Beziehungsabbrüchen, sozialem Rückzug und dadurch zu Vereinsamung.

Atempause mit dem BEW
Atempause mit dem BEW

 

Ziele:

Grundlegendes Ziel ist die Teilnahme an einer Reise zu ermöglichen, „raus“ zu kommen, und Abstand vom Alltag und der Krankheit zu gewinnen.

Teilhabe: 

Die Reise stellt durch das Erleben von Gemeinschaft in der Gruppe bei Ausflügen in Städte, Museen und zu kulturell bedeutsamen Orten einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe dar.

Eigenverantwortung:

Durch Einbeziehung in die Planung, die Tages- und Abendgestaltung und in die genannte Selbstversorgung, übernehmen unsere KlientInnen Verantwortung für das Gelingen der Reise. Durch die Mitgestaltung können sie Selbstwirksamkeit und die eigene Bedeutsamkeit erleben und mehr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten erlangen.

Erfahrungsräume in der Gemeinschaft:

Das Gruppengeschehen stellt eine enorme Herausforderung und zugleich ein Lernfeld dar. 

 

Die Reise fordert und fördert die Aktivierung und Erweiterung der eigenen sozialen Kompetenzen, der Kommunikation und ist eine gute Gelegenheit, Gemeinschaft, Verständnis und Toleranz zu erfahren. Durch das gemeinsame Reisen gewinnen unsere KlientInnen Abstand von einer gewohnten und oft zermürbenden Einsamkeit.

 

Erholung und Atempause von der Krankheit

Wie bei gesunden Menschen besteht bei unseren KlientInnen genauso der Wunsch nach einem “Tapetenwechsel“ und nach neuen Eindrücken, um neue Kraft zu schöpfen und Positives für den Alltag mitzunehmen.

Die Auswirkungen psychischer Erkrankungen sind für unsere KlientInnen ständige Begleiter des Alltags und machen das Leben für sie oft sehr anstrengend. Gerade deshalb ist Entspannung und Erholung vom Alltag und eine „Atempause von der Krankheit“ so wesentlich.

 

Atempause mit dem BEW